Es ist immer etwas ganz Besonderes, wenn sich Deutz und Worringen zu einem Basketball-Spiel treffen. Die Teams verbindet seit langer Zeit eine ebenso intensive Konkurrenz, wie auch innige Freundschaft. Jede Partie ist eine Frage der Ehre, die immer wieder zu außergewöhnlichen Spielen führt. Und auch am 30.11.2008 sollte das Aufeinandertreffen der Mannschaften am Erdweg mehr als außergewöhnlich werden.
Die Tabelle sah die Kontrahenten vor dem Spiel auf Tabellenplätzen in der Spitzengruppe der Liga. Hatte sich Deutz von der Niederlage gegen Worringen 2 an Spieltag 7 im darauf folgenden Spiel gegen Alt Bocklemünd rehabilitiert und Platz 4 gesichert, so haderte worringens Erste noch mit der Sternchenwertung gegen die 99ers 3 (siehe Spieltag 8), die die sichere Tabellenführung gekostet hatte. Das Spiel hatte also den „Playoff-Charakter“, der annähernd sämtlichen Partien der Rückrunde in der Bezirksliga 3 in diesem Jahr anzuhaften scheint. Brisanz pur!
Die Aufstelllung der Heim- und der Gastmannschaft ließen auf eine spannende Partie schließen, denn von wenigen Ausnahmen abgesehen waren die Kader voll besetzt. Auf deutzer Seite fehlte u. A. Thomas Lippka und Worringen musste auf die Flügelspieler Roman Jansen sowie, Fabian Braun und Power Forward Stefan Brand verzichten. Das erste Viertel war fortan auf beiden Seiten von einem immer währenden Schlagabtausch geprägt. Deutz führte mehr oder minder durchgehend konnte sich aber nicht absetzen. Von Seiten der Heimmannschaft prägte hervorragende Defense gegen den Aufbauspieler der Gegner das Spiel und Deutz nutzte im Gegenzug die kleinsten Chancen zu erfolgreichen Dreipunktwürfen. So lautete es nach den ersten 10 Minuten 18 : 22 für die Gäste. Auch im zweiten Viertel fand Worringen nicht zum eigenen Spiel und hatte offensiv „Ladehemmung“. Dabei waren es nicht einmal klassische Fehler, sondern vielmehr die Vielzahl an Fehlwürfen beider Mannschaften, die zu einem mageren 27 : 33 zur Halbzeit führten. Hätte Worringen nicht so miserabel Freiwürfen geschossen hätte man auch mit einer kleinen Führung in die zweite Hälfte gehen können. Die Zurückhaltung in der Verteidigung mit lediglich 5 Fouls war aber der wahre Grund für den Rückstand.
Im dritten Viertel schlug dann die Stunde der SG Köln Worringen. Die nachlassenden Kräfte von Deutz zeigten sich im Ballvortrag und weder Adrian Corley noch Pascal Friesenhahn wurden müde ihren Gegenspielern „die Hölle heiß zu machen“. Noch stärker verteidigte erneut Stefan Kunkemöller und so konnte der Front-Court mit mehreren Fastbreaks für die Wende sorgen. Deutz hatte in dieser Phase den Faden verloren.und sah sich zu Viertel 4 mit einem 9 Punkte Rückstand konfrontiert, kam aber um so stärker mit einem 11:2-Lauf im vermeintlich letzten Spielabschnitt zurück. Der Vorsprung war in der 38 Spielminute egalisiert Und die verbleibende Spielzeit war so spannend wie kaum ein Spiel im Erdweg zuvor. Die knisternde Stimmung hatte beim 66 zu 66 ihren Höhepunkt, als Stefan Kunkemöller zwei Freiwürfe zugesprochen bekam, aber keinen einzigen verwerten konnte. Ein Fehlwurf im Gegenangriff von Deutz machte die Verlängerung perfekt. Ein echter Krimi!
Die Verlängerung steigerte die ohnehin schon Nerven zerreißende Stimmung jedoch nochmals. Jeder Korb wurde wie der Sieg bejubelt und die Nerven lagen blank. So versenkte bspw. Götz Karcher zum Ende der Verlängerung seinen einzigen Feldkorb des Spiel mit Foul und den anschließenden Freiwurf, um im direkten Gegenzug einen Jumpshot mit Foul „In Your Face“ von Wolfgang zum Ausgleich zu kassieren. Das Ende der Verlängerung folgte mit vier Freiwürfen für Worringen und drei Punkten Rückstand. Stefan Kunkemöller zeigte diesmal keine Nerven, Björn Missbach verschoss jedoch Freiwurf eins. Den zweiten traf er jedoch zum Ausgleich und rettete Worringen so in die zweite Verlängerung.
Hier lief die Fastbreak-Maschinerie von Worringen wieder heiß und sorgte für einen drei Punkte Vorsprung. Die Anspannung in der Halle war kaum noch auszuhalten. 45 Sekunden vor dem Ende stand Deutz an der Linie und verwandelte eiskalt beide Freiwürfe, um so auf einen Punkt Rückstand zu verkürzen. Marcus Fischer punktete anschließend um mit nur noch 18 Sekunden wieder auf drei zu erhöhen. Deutz war entschlossen, spielte schnell nach vorne und einen Spieler an der Dreierlinie frei. Doch Marcus Fischer erwischte noch einen Teil des Balls und trotz heftigen (sowie berechtigten: Anmerk. d. Redaktion) Protesten der Gäste über den ausbleibenden Foulpfiff wurde abgepfiffen.
89 zu 86 für Worringen 1 gegen Deutz 2. Es war vollbracht! Doch bereits am darauf folgenden Tag spielt Worringen 1 gegen Nord 1 und wird die zusätzlichen Minuten spüren. Wir sind gespannt, ob die „alten Herren“ und Abonnement-Meister der Bezirksliga 3 des DJK Nord bezwungen werden können.
Impressionen vom außergewöhnlichen Spielverlauf können in der Foto-Galerie von www.worringenbasket.de gesammelt werden. Hier wurden ganz frisch zahlreiche Bilder vom Spiel hochgeladen.
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