Aufgeregte Anrufe, Nachrichten per SMS und Postings auf der Website www.worringenbasket.de – das waren die Reaktionen von Worringen 1 auf die Nachrichten des 24. März. Der GSV Porz 2 hatte vollkommen unerwartet nicht nur die am 21 Spieltag gewonnene Partie gegen die 99ers 3 mit 0:20 und Sternchen gewertet bekommen, sondern auch ein zweites Sternchen für die Partie gegen die 99ers 4 kassiert. Konnte das sein? War das ein Scherz? Nein, der Verband bestätigte, dass der GSV versäumt hatte eine Strafe fristgerecht zu begleichen und daher eine Woche vom Spielbetrieb ausgeschlossen wurde. Unversehens fand sich Worringen 1 also nun vor dem GSV Porz 2 wieder an der Spitze der Tabelle und somit auf dem Aufstiegsplatz.
Schnell wurden auch die möglichen Szenarien diskutiert, die sich bei noch einem ausstehenden Spiel von Worringen und zwei Partien von Porz ergaben. Dabei waren die meisten Spieler so auf den „Dauerkonkurrenten“ um die Tabellenspitze fixiert, dass ganz vergessen wurde, den Punktestand des Gegners im letzten Spiel der Bezirksliga-Saison zu beachten. Dieses bestritt man selbst gegen den DJK Neubrück, wodurch kurios vielfältige Abschlüsse der Saison möglich wurden. Würde Porz beide ausstehenden Partien gewinnen, so hätte der GSV die Tabellenspitze vorerst zurückerobert und würde verständlicher Weise so zahlreich wie möglich beim Spiel „Worringen gegen Neubrück“ erscheinen, um, nach eine Niederlage von Worringen 1, den Aufstieg zu feiern. Bei einer Niederlage von Porz hätte im Gegenzug plötzlich Neubrück die Chance mit einem Sieg den Aufstieg zu erreichen, denn wegen der Sternchenwertungen von Worringen, würde der direkte Vergleich für Neubrück sprechen. Worringen jedoch würde in allen Konstellationen mit einem Sieg den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen. Entweder mit einem zwei Siege Vorsprung auf Neubrück oder punktgleich durch den besseren direkten Vergleich gegenüber Porz, wegen deren zweiter 0:20-Wertungen. Insgeheim hoffte man daher auf zwei Siege des GSV Porz, um nicht in einen „Showdown um die Landesliga“ spielen zu müssen. Doch diesen Gefallen tat der GSV Porz 2 unserer 1. Herrenmannschaft nicht, sondern verlor das letzte Spiel der Saison gegen das Kellerkind Weiden 2. Es ging entsprechend nervös und angespannt, aber mindestens ebenso fokussiert auswärts gegen den direkten Konkurrenten um den Aufstieg.
In den Tagen vor dem „Endspiel um die Landesliga“ hatte Worringen alles Erdenkliche in Bewegung gesetzt. Eine Vielzahl von Fans und anderen interessierten Zuschauern wurde in die Spielhalle gerufen, die Langzeitverletzten Pascal Friesenhahn und Stefan Kunkemöller in den Kader zurückbeordert und Jugendspieler Fabian Braun bei der U18 ausgeliehen. Trotzdem blieb ein ungutes Gefühl, denn ausgerechnet in diesem Spiel fehlten Stefan Brand, Peter Rotterdam und Michael Tillmanns, die alle drei nicht verletzt jedoch beruflich bzw. privat „unterwegs“ waren.
Das erste Viertel zeigte dann auch, dass es „ein hartes Stück Arbeit“ werden würde. Neubrück machte zwar kaum einen so auf den Aufstieg fokussierten Eindruck, wie die Worringer Spieler, doch trotzdem war das erste Viertel von einer extrem hohen Intensität und niedriger Fehlerquote auf beiden Seiten gezeichnet. Worringen kam in dieser Phase immer wieder durch erfolgreiche Distanzschüsse und Zug zum Korb zu Punkten. Neubrück verstand es immer wieder die „langen Leute“ unter dem Korb in Szene zu setzen und dominierte den Offensiv-Rebound. Zum Ende des 1. Viertels führte Neubrück mit vier Punkten, ohne dass eine klar bessere Mannschaft auszumachen gewesen wäre.
Im zweiten Viertel schlug dann die Stunde von Worringens Aufbauspieler Johannes Neubert, der den Ballvortrag des Gegners nahezu zum erliegen brachte. Mehrere Steals mit anschließenden leichten Körben brachten Worringen in Führung. Zusätzlich verbesserten sich auch das Reboundverhalten sowie die Verteidigung Worringens und man kam zu mehreren Fastbreaks. Insbesondere Adrian Corley nutzte seinen unnachahmlichen Zug zum Korb und steuerte Punkte bei. Und kaum kam Neubrück wieder ein wenig heran, so versenkten Julian Drücker und Roman Jansen hochprozentig Ihre Drei-Punkte-Würfe. Zur Halbzeit hatte man aus dem Rückstand eine 10 Punkte Führung gemacht.
Nach der Halbzeitpause wurde Worringen dann aber nervös und es unterliefen immer wieder individuelle Fehler. Auch wenn Neubrück deutlich in Foul-Trouble geriet, konnte Worringen den Lauf aus Viertel zwei nicht fortsetzen und verlor, wenn auch knapp mit zwei Punkten das dritte Viertel. Doch nun zahlte sich die Mühe der vorangegangenen drei Viertel aus. Neubrück musste bei der Verteidigung der Worringer Center einen Gang zurück schalten und zollte dem hohen Tempo Tribut. Die Landesliga schien immer näher zu rücken. Als dann vier Minuten vor Schluss Coach Ficon seinen bis dahin nur spärlich eingesetzten Akteuren Spielzeit gönnte, war es klar. Der Widerstand von Neubrück war gebrochen und das Spiel entschieden. Und zusätzlich gelang Worringen fortan alles. Fade-Away Jumper, Dreipunkte-Würfe und Zauberanspiele folgten bis zum Abpfiff, der unmittelbar von Jubel Worringens übertönt wurde. Es ist geschafft - Worringen 1 spielt in der Saison 2009/2010 Landesliga!
Nach dem Spiel gratulierte die gesamte Neubrücker Aufstellung zum Aufstieg und wünschte viel Spaß in der Landesliga. Hierfür und für das hochklassige sowie sehr faire Spiel bedankt sich Worringen 1 an dieser Stelle.
Impressionen vom Spiel, eine kleine Saisonrückschau und die „jubelnden Mannschaftsfotos“ von Worringen 1 finden Sie auf www.worringenbasket.de
Es spielten:
Braun (0), Corley (14 1 Dreier), Drücker (13, 3 Dreier), Fischer (16), Friesenhahn (0), Jansen (15, 2 Dreier), Karcher (6), Klimstein (2), Kunkemöller (nicht eingesetzt) Missbach (12), Neubert (11)
In der kommenden Saison spielt Worringen also mit Mannschaften in Kreis-, Bezirks- und Landesliga. Eine sehr gute Konstellation für Spieler, Abteilung und die Sportgemeinschaft Köln-Worringen. So bietet der Worringer Basketball wieder ein sehr breites Angebot für annähernd jedes Spielniveau.
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